»Ziel wäre nie schon das Buch. Aber Richtung, Sinngebung könnte es sein: den Weg, der hinter dem Buch liegt, freizulegen. Mir und dem Leser. Eine Passaage, die eben nicht zu anderen Büchern , sondern vor allem zum eigenen Schatten führt, dem eigenen ungelebten Leben, den eigenen ungesehenen Bildern, den eigenen nie bedachten Träumen, die sich nun melden, die endlich auferstehen, vielleicht zum ersten Mal sichtbar-hörbar werden.« (2005)
Zur ersten Veranstaltung der C.G. Jung-Gesellschaft Berlin am 30. Mai 2010 las der Schriftsteller Patrick Roth die vielschichtige Geschichte »Sonnenfinsternis« aus seinem Erzählungsband »Starlite Terrace« (Suhrkamp).
Die Lesung war eine Kooperation der Jung-Gesellschaft mit der Reihe CouchKultur, die regelmäßig am Institut für Psychotherapie Berlin stattfindet.
Mit seiner ungewöhnlich eindringlichen Vortragskunst ließ Patrick Roth die Zuhörer teilnehmen am drohenden Zerfall von Moss’ Lebensgeschichte und am Wandlungsprozess durch die Begegnung mit dem Schatten und dem Selbst.
In der anschliessenden Diskussion ging Roth auf die zentrale Rolle ein, die für ihn die Psychologie C. G. Jungs (Traumarbeit, Aktive Imagination, Symbolverständnis, Alchemie als ›Erfahrungskunst‹) beim Schreiben einnimmt.
Es ist geplant, Patrick Roth zum Thema seiner Poetikvorlesungen wieder einzuladen.