C.G. Jung Gesellschaft Berlin
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Film und Gespräch: PSYCHE UND FILM in Kooperation mit dem Kino am Bundesplatz und dfk* films »2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS«

26. April 2022 - 20:30 Uhr
Bundesplatz-Kino, Bundesplatz 14, 10715 Berlin
Referent: Gast: Autor und Regisseur Malte Ludin, Sohn eines Kriegsverbrechers, Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

D 2005 | 85’ | Drehbuch & Regie Malte Ludin | Kamera Franz Lustig | Schnitt Hanka Knipper, Amos Ponger
Gast: Autor und Regisseur Malte Ludin, Sohn eines Kriegsverbrechers, Moderation: Edith Rosin | Referent*in: Donat Keusch * Gabriele Sindler

Malte Ludins Dokumentarfilm beginnt mit den Worten: „Dies ist die Geschichte meines Vaters, eines Kriegsverbrechers, meiner Mutter, meiner Geschwister, Nichten und Neffen. Eine typisch deutsche Geschichte.“

Familienlegenden und historische Wahrheit kollidieren im Film über das Vermächtnis des prominenten Nazis Hanns Ludin, der 1947 wegen Kriegsverbrechen hingerichtet wurde. Der Sohn Malte Ludin, durchbricht 60 Jahre des Schweigens und der Verdrängung. Er thematisiert und zeigt die Verbrechen seines Vaters und befragt seine weiterhin leugnenden Schwestern. Der Film ist ein intimer Blick auf die Nachkommen eines NS-Täters, von denen sich die meisten weigern, die Geschichte ihrer Familien in Nazi-Deutschland zu akzeptieren.

Malte Ludin, der seinen Vater kaum gekannt hat, macht diese Verdrängungsprozesse sichtbar. Sein mutiger Film ist eine unerlässliche Provokation. Erst der Enkelgeneration dieser Familie gelingt es, sich vom übermächtigen Schatten des Großvaters zu befreien.

Zitat der FBW-Jury, die einstimmig das Prädikat „besonders wertvoll“ vergeben hat:

„2 ODER 3 DINGE, DIE ICH VON IHM WEISS ist einer der aufregendsten und intensivsten deutschen Dokumentarfilme der letzten Jahre. In seiner psychologischen Vielschichtigkeit und ästhetischen Genauigkeit ist der Film ein bemerkenswertes Unikat. Der überaus beziehungsreich reflektierte deutsche Familienkosmos ist exemplarisch als Gegenpol gegen die aktuellen Tendenzen der Geschichtsverdrängung und der leichtfertigen medialen Spiele mit Tabuverletzungen. Nicht zuletzt ist dies ein filmisch virtuos gestaltetes Werk (Kamera Franz Lustig), dessen Ton-Ebene und Musik ebenfalls hochinteressant sind.“

Im Anschluss an die Vorführung wird Malte Ludin mit dem Publikum seinen Film diskutieren.

Zu den Personen:

Malte Ludin, geboren* 1942 in Bratislava (Preßburg, Slowakei) studierte Politische Wissenschaften in Tübingen und an der FU Berlin sowie Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Seit 1976 ist Malte Ludin freiberuflich tätig als Autor, Filmemacher und Produzent.

Edith Rosin, Studium der Psychologie an der FU Berlin, Ausbildung zur Analytikerin am C.G. Jung-Institut Berlin, Arbeit in eigener Praxis seit 1996. Seit 2012 Dozentin für Aktive Imagination bei den Lindauer Psychotherapietagen.

Donat Keusch studierte Psychologie und Publizistik. Erfahrung im Film-Verleih, Weltvertrieb, Produktion, Drehbuch und als Lehrer. Erfolgreichster Film: »YOL – Der Weg« (Goldene Palme). Seit 30 Jahren Tätigkeit als Drehbuchanalytiker/-berater/-schreiber unter Pseudonym oder ungenannt. Motto: »Das Drehbuch ist der Film!«

Gabriele Sindler Politologin | Drehbuchexpertin | Dozentin

Ort: Bundesplatz-Kino | Bundesplatz 14 | 10715 Berlin
Kostenbeitrag: 10,50 € | ermäßigt 9 €

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