»Licht – und Schattenseiten des Weiblichen« Einführung mit Lesung aus dem Buch „Toxische Weiblichkeit“ von Sophia Fritz
11. Mai 2025 - 11:00 Uhr
Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin
Referent: Stephanie Kissel und Dr. Alfred Messmann
Ab 14 Uhr gibt es ein Podiumsgespräch zum obigen Thema mit Mitgliedern des Vorstandes der C. G. Junggesellschaft. Es sollen Grundkonzepte der Analytischen Psychologie zum Thema „Weiblichkeit“ diskutiert werden. So wird Dr. Jörg Rasche seine These zum Verständnis von Männlich und Weiblich unter Bedingungen der ökologischen Krise vorstellen.(Literatur: Menetekel, Der Ökozid und das Unbewusste. Was die Klimakrise mit uns macht)
Weitere Informationen zu der Veranstaltung:
Dr. Alfred Messmann schreibt:
Das Sachbuch von Sophia Fritz wirft ein neues Licht auf das viel diskutierte Thema Weiblichkeit und Geschlechterrollen. Die Autorin geht der Frage nach, wie sich toxische Verhaltensweisen aus der weiblichen Sozialisation entwickeln und welche Auswirkungen sie auf das Leben von Frauen und Männer haben. In ihrem Buch geht sie auf verschiedene Archetypen weiblicher Toxizität ein, darunter „Das gute Mädchen“, „Die Powerfrau“, „Die Mutter“ und „Die Bitsch“.
Sophia Fritz untersucht darin unser gesellschaftliches Bild von Weiblichkeit, die konditionierten Rollen, Emotionen und Glaubenssätze, in denen Frauen stecken und wie diese dafür sorgen, dass die gefährlichen patriarchalen Machtstrukturen unter kapitalistischen Verhältnissen gesamtgesellschaftlich aufrechterhalten werden – oft, ohne es zu merken oder bewusst zu wissen. Sichtbar werden die Verhaltensweisen und psychischen Mechanismen wie Selbstaufopferung, Unsichtbarmachen, Manipulation oder das Streben nach Anerkennung und wie sich diese auf die eigene Identität auswirken – und die Persönlichkeit nachhaltig prägen.
Die Schriftstellerin Juli Zeh sagt über „Toxische Weiblichkeit“: „Der Begriff toxische Männlichkeit wird so inflationär benutzt und verhandelt, dass manch einer inzwischen nur noch abwinken mag, wenn er das Wort auch nur hört. Erstaunlich, wie lange es gedauert hat, bis das Pendant dazu, die toxische Weiblichkeit, das essayistische Licht der Welt erblickte. Sophia Fritz hat genau dafür gesorgt und damit etwas getan, was lange überfällig war. Nämlich das Geschlechterproblem, aus dem Täter Opfer Schema herauszuholen. Sophia führt uns Frauen analytisch vor Augen, was wir selbst zur immer noch traurigen Problemlage im Geschlechterkampf beitragen und wie wir uns oft gegenseitig das Leben unnötig schwer machen, weil wir daran gewöhnt sind, Überlebens-kämpfe in einer männlich geprägten Welt zu führen – auch gegeneinander.“
Zu den Personen:
Stephanie Kissel: Theaterregisseurin und Synchronsprecherin, Autorin und Redakteurin für Audioproduktion. Bekannt ist sie der C.G. Jung-Gesellschaft durch ihre Lesungen zum „Roten Buch“ und zu C. Wolfs „Leibhaftig“.
Dr. Alfred Messmann: Studium der Erziehungswissenschaft. Ausgebildet in Kommunikationspsychologie und der Prozessarbeit nach A. Mindell (in Fortsetzung der Psychologie C. G. Jungs). Ehemaliger Dozent an der HDK Berlin. Seit 1995 tätig als selbständiger Coach und psychologischer Begleiter für Tiefenprozesse. Autor zahlreicher Aufsätze zu Psychologie und Kunst. Er ist im Vorstand der C. G. Jung Gesellschaft Berlin und Leiter der Forschungsreihe zum „Roten Buch“.
Dr. Jörg Rasche: jungianischer Psychoanalytiker (DGAP), Dozent an den C. G. Junginstituten Berlin und Zürich, Musiker und Autor, 2. Vorsitzender der C. G. Junggesellschaft Berlin
Teilnahmegebühr 12/10/8 € (Gäste/Mitglieder/Studenten und Erwerbslose)
Ort: Evangelisches Kirchenforum Stadtmitte an der Parochialkirche, Klosterstr. 66, 10179 Berlin, U Klosterstraße, U/S Jannowitzbrücke.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.